Jetzt geht’s los! Seit April weiß ich, dass ich ein Auslandssemester im niederländischen Groningen machen darf, nun ist es endlich soweit. Die letzten Dinge müssen eingepackt werden, bevor mich Michael – einer meiner besten Freunde und heute mein Chauffeur – am 28. August um viertel nach zehn abholt und zusammen mit meiner Mama zum Flughafen führt.
Nach einem Abschlusskaffee muss ich durch die Sicherheitskontrolle und bin nun endgültig auf mich alleine gestellt. Während ich von Graz nach München fliege, lese ich zum letzten Mal die Kleine Zeitung und denke an mein Reiseziel: Was kommt auf mich zu? Wie werden mich meine WG-Kollegen aufnehmen? Wie wird das mit dem Studium? Währenddessen vergeht die Zeit buchstäblich wie im Flug und die Maschine landet in der bayrischen Hauptstadt, wo ich eine Anschlussverbindung nach Amsterdam nehme.
- Meine Katze Garfy werde ich in Holland sehr vermissen. Gegen die „Katzensehnsucht“ hat mir eine Bekannte dieses Buch geschenkt.
- Michael hat uns sicher zum Flughafen kutschiert.
- Vor dem Abschied geht sich noch ein gemütlicher Kaffee am Flughafen aus.
Nach einiger Zeit befinden wir uns ein weiteres Mal im Landeanflug. Ich schaue aus dem Fenster und denke mir, dass Niederlande ein durchaus passender Name für dieses Land ist. Weit breit ist nämlich keine noch so kleine Erhebung zu sehen, der Horizont wird von Bäumen, Büschen und höheren Gebäuden begrenzt. Für jemanden aus dem Oststeirischen Hügelland sehr ungewöhnlich… Eine etwas ruppige Landung später bin ich auf niederländischem Boden angekommen. Nach vierhundert Metern Fahrt überqueren wir einen überaus vollen Radweg – das Klischee, dass in Holland alle mit dem Rad fahren, dürfte also stimmen. 😉
Der Flughafen in Amsterdam ist RIESIG. So riesig, dass der Grazer Flughafen im Vergleich dazu eher an einen Sportflugplatz für Hobbypiloten erinnert. So riesig, dass ich mich nach kurzer Zeit verlaufe. So riesig, dass ich den geplanten Zug nach Groningen bei weitem nicht mehr erwische.
Mit dem vielen Gepäck, um das ich mich nun wieder selbst kümmern muss, ist die um eine Stunde verspätete Zugreise vom Flughafenbahnhof nach Groningen – meine letzte Etappe – vor allem eines: beschwerlich. An einen Platz im Inneren des Waggons ist nicht zu denken, also stehe ich zwei lang Stunden im Türbereich und passe auf mein Gepäck auf.
Endlich habe ich mein Ziel erreicht. Casper – der für die nächsten fünf Monate ausgerechnet in Wien ein Auslandssemester macht und dessen Untermieter ich bin – holt mich am Bahnhof ab. Gemeinsam fahren wir zu meiner neuen Wohnung, wo er mir einiges erklärt, mein geräumiges Zimmer zeigt und freundlicherweise drei Dosen Bier als Willkommensgeschenk für mich hat. 🙂
- Mein Vermieter Casper heißt mich in den Groningen willkommen.
- Vor dem Schlafengehen gibt’s Bier und Pizza.
Casper entpuppt sich übrigens als Österreich-Fan, der oft in Salzburg Ski fahren war und ein Almdudler-Schild in seinem Zimmer hängen hat. Deshalb studiert er auch in Wien. Da bin ich etwas peinlich berührt, als ich ihm erzähle, dass ich ursprünglich nach England studieren wollte und die Niederlande nur meine zweite Wahl waren… Nachdem ich mich von ihm verabschiedet habe, treffe ich vor dem Schlafengehen noch meine WG-Kollegin Julia und wechsle ein paar Worte mit ihr.
Nun bin ich also angekommen und hab’s mir in meinen Zimmer gemütlich gemacht. Über meine ersten Erfahrungen aus Groningen – einer Studentenstadt, die etwa um ein Drittel kleiner ist als Graz – berichte ich in meinem nächsten Blogpost.